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Klaus Weyer

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Aktuelle Anwendung

Wie profitieren Anwender von einer gemeinsamen sercos®-III- und EtherNet/IP-Infrastruktur?

sercos international e.V. (SI): Herr Lutz, was genau ist eine gemeinsame Netzwerk-Infrastruktur?

Peter Lutz (PL): Bei einer gemeinsamen Netzwerk-Infrastruktur koexistieren verschiedene sercos-III- und EtherNet/IP-Geräte in einer gemeinsamen Ethernet-Umgebung, die sie über ein einziges Kabel nutzen. Über dieses Kabel laufen die sercos Telegramme, CIP Nachrichten und auch TCP/IP Telegramme. Da die gemeinsame Nutzung des Kabels keine negativen Auswirkungen auf das Echtzeitverhalten der verschiedenen Protokolle hat, bleiben sie voll funktional. Die Protokolle teilen sich lediglich die Bandbreite und die steht mit Fast Ethernet, 100 Mbit/s Voll-Duplex, ausreichend zur Verfügung.

SI: Welche Motivation steht hinter der Entwicklung der gemeinsamen Infrastruktur?

PL: Heutzutage ist ein einziges Bussystem nicht immer die optimale Lösung für ein Projekt, sodass Nutzer oftmals mehrere verschiedenartige Busse bei der Planung integrieren müssen. Gerade in diesen Fällen möchten Anwender den Verkabelungsaufwand auf ein Minimum reduzieren, um Kosten zu senken, Prozesse zu optimieren und die Sicherheitsstandards auf höchstem Level zu halten. Diesbezügliche Anfragen aus der Industrie nehmen stark zu, so dass wir gemeinsam mit der ODVA seit letztem April an diesem Projekt arbeiten. Die gemischte Infrastruktur ist das erste Ergebnis der Maschineninitiative, in der SI, ODVA und die OPC Foundation zusammen arbeiten.

SI: Wie wichtig ist die gemeinsame Infrastruktur für sercos?

PL: sercos ist ein Automatisierungsbus, der für Anwendungen konzipiert wurde, die eine hohe Geschwindigkeit und hohe Präzision erfordern. Die gemeinsame Infrastruktur komplementiert unser Lösungsportfolio, indem – neben dem breiten sercos-III-Produktspektrum – nun auch EtherNet/IP-Geräte beliebiger Hersteller ebenfalls eingesetzt werden können.  So gibt es beispielsweise Aktoren und Sensoren in der allgemeinen Automatisierungsindustrie, die nur gelegentlich in sercos-typischen Anwendungsbereichen eingesetzt werden. Diese können durch die gemeinsame Infrastruktur in allen Anwendungsbereichen genutzt werden.

SI: Welche Vorteile haben Maschinenbauer und Anwender durch die Nutzung der gemeinsamen Infrastruktur?

PL: Die Automatisierungstechnologie benötigt einen neuen konzeptionellen Ansatz, die die Integration der Maschinen in der Produktion vereinfacht. Eine gemischte Infrastruktur ermöglicht Maschinenbauern und Anwendern, die Kosten und die Komplexität der Maschinenintegration zu reduzieren. Somit können Maschinen leichter, schneller und sicherer implementiert werden. Gleichzeitig können Maschinenbauer und Anwender ihre bevorzugten Lieferanten und Automatisierungsgeräte beibehalten.

SI: Wann wird die neue Technologie voraussichtlich verfügbar sein?

PL: Der große Vorteil der gemeinsamen Infrastruktur besteht darin, dass sercos-III- und EtherNet/IP-Geräte in einer Umgebung koexistieren können, ohne dass Änderungen an den Geräten notwendig sind. Einzig zu beachten sind ein paar definierte Installationsregeln, die angewandt werden müssen.

Die ersten Prototypen haben wir auf der SPS/IPC/Drives in Nürnberg gezeigt. Schauen Sie sich das Video  an und sehen Sie selbst, wie diese Technologie funktioniert. Da bereits Prototypen existieren, rechnen wir mit den ersten Produkten in den kommenden Monaten.

SI: Vielen Dank für das Interview!

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